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Biken auf Mallorca

Urlaub und Training auf Mallorca - mit Easy-Tours über die Insel

Am 14. März war der heftigste Winter an den ich mich erinnern kann, immer noch nicht ganz zu Ende.
Aber – jetzt war Mallorca angesagt und damit das Ende des Winters erzwungen. Das war nicht ganz einfach: Klar, gebucht war schon im Dezember, in diesem Jahr rückten wir zu viert aus –Rainer, Ralf, Brigitte und ich (Klaus), doch in Düsseldorf scheiterte der erste Flugversuch am Sauerstoffmangel der Condor-Maschine. Statt um 5:50 h, hob die Ersatzmaschine um 12:15 h ab und sie brachte uns heil nach Palma. Ab da ging es reibungslos, aber mehr als einchecken, auspacken, Räder startklar machen und erste Order zum Ablauf empfangen war nicht drin. Am Montag war dann der erste Start ins noch recht kühle Mallorca beim Radsportveranstalter Easy-Tours.
In Gruppen zwischen 15 und 20 Radlern, in die sich die Teilnehmer nach eigenem Leistungsempfinden eingeordnet hatten, wurde die Insel erkundet und alle Gruppen trafen sich zum Mittagsplausch in der Inselmitte (Buger). Der Veranstalter bietet auf diese Weise noch unterwegs an, die Gruppe zu wechseln – Auf- wie Abstiege sind möglich.
Brigitte wählte eine moderatere Gruppe um nicht – wie sonst zu Hause – den Männerärschen nachzujagen und wir Drei wählten das, was sich Hobbygruppe nennt, um 25 km/h Schnitt und 80 bis 130 km fährt. Testweise wählten wir am 2. Tag die nächst höhere Ausdauergruppe um dann doch wieder in der Hobbygruppe anzutreten – schliesslich war Urlaub.
Der Dienstag war demnach eine Runde ins nordwestliche Mallorca mit den Zielen Porto Cristo, Sa Coma, Arta und einem kleinen Anstieg zur Eremita Betlem (ca. 500m), der schöne Aussicht und schöne Serpentinen verbindet.
Der Mittwoch in der Hobbygruppe startete ins Tramuntania Massiv, allerdings nicht auf die grosse Höhe sondern über Bunyola nach Orient (ca. 600 m) um dann über Campanet wieder die Nordküste und Can Picafort anzusteuern. (ca.  120 km und 1200 Hm).
Traditionell ist der Donnerstag Ruhetag – 3 intensiven Trainingstagen folgt eine regenerative Pause um „den Leistungsaufbau zu fördern“. Für uns folgte daraus ein kleiner Radausflug, den wir mit den Hellermännern Heidi und Frank aus der Mülheimer Heimat nach Binisalem zum Radsportshop Gomila unternahmen.
Freitag folgte die ebenfalls traditionelle Königsetappe, die wellig unterhalb der Berge Moscari ansteuerte und dann Richtung Kloster Lluc ins Bergmassiv führte. Der Anstieg nach Lluc war freigegeben, jeder stiefelte also im eigenen Rhythmus die Serpentinen hinauf, wobei sich die Abstände in Grenzen hielten. Ab Lluc an der Tankstelle wurde wieder im Verband gefahren, bis die Abfahrt Richtung Pollenca wieder freigegeben wurde. Die Abfahrt ist eine der schönsten auf der Insel, sie bietet fahrtechnisch Spass und nebenbei auch noch wunderschöne Aussichten. In der Cala San Vicente  - eine kleine Bucht im auslaufenden Bergmassiv – war die Mittagspause eingeplant und wurde bei schönstem Wetter und Pa Amb Oli genossen. Die Aussichtsplattform des Cap de Formentor wurde dann auf dem Rückweg erklommen und dann ging der Weg Richtung Heimat, rund 125 km und 1300 Hm standen am Schluss auf dem Tacho, nach einer schönen Runde, die nicht nur sportliche Highlights zu bieten hatte.
Der Samstag war Ausrolltag, nicht zu lang und nicht zu schwer, denn viele Mitstreiter müssen am Nachmittag die Leihräder zurückgeben. Die Strecke führte in einem grossen Bogen durch den nördlichen Teil der Insel, Sa Pobla, Inca, Sineu und Petra (Mittagspause) wurden erreicht und dann war die erste Radsportwoche abgeschlossen.
Zwei neue Mallorcafans sind dabei sicher gewonnen worden, denn Ralf und Rainer traten am Sonntag die Heimreise an – mit guten Trainingskilometern im Gepäck.

Der Start am Montag in die neue Woche begann mit den Gruppeneinteilungen – viele neue Gäste waren hinzugekommen und suchten die passende Gruppe. Die Sportgruppe, die zwischen den Renn- und Ausdauerbären und den „Hobby“ Radlern angesiedelt ist, war meine Wahl und sie funktionierte gut – sie war angenehm klein und Henning als Guide war bemüht die Truppe zusammenzuhalten. Auf halber Strecke war das gemeinsame Picknick aller Gruppen angesagt und die neuen Gäste hatten wieder Gelegenheit die Gruppenwahl zu korrigieren. Highlight des Tages war eine massive Hundeattacke auf die Radgruppe. Ein beachtlicher schwarzer Köter (Marke Rottweiler) jagte laut kläffend und knurrend oberhalb der Strasse auf einer Mauer längs der Gruppe um sich dann in einem Bogen durch eine Toreinfahrt frontal auf die Gruppe zu stürzen. Um den ersten Radkollegen machte er noch einen kleinen Bogen und versuchte dann (vergeblich) meinen Hacken zu erwischen – was die nachfolgende junge Frau vor Schreck vom Rad wehte. Sie schlug mit den Zähnen auf ein Lenkerhörnchen und sah ziemlich schockiert aus. Derweil hatte sich ein Hundebesitzer eingemischt und den wildgewordenen Kläffer abgelenkt. Nach kurzer Pause verlief der Rest der Fahrt harmonisch und endete nach 95 km und 620 Hm.
Der Dienstag startete mit einer kleinen Gruppe von 9 Teilnehmern und der Weg gestaltete sich wellig und verlief über die Küstenstrasse, dann Richtung Manacor um sich dann der Nordwestküste zuzuwenden. Porto Cristo, Sa Coma (Pause mit Meerblick) und dann mit Schlenkern über Arta wieder über die Küstenstrasse nach Can Picafort. Untern Strich blieben 100 km und knapp 900 Hm auf dem Tacho stehen und nicht alle Teilnehmer bewältigten die Strecke locker.
Mittwoch stand wieder Orient mit Bergankunft auf dem Programm, sie lief gut ich konnte die Bergwertung der kleinen Gruppe für mich entscheiden. Cala San Vicente war wieder Pausenort und die Schinkenbrote hatten hier XXL-Format.

Die 2. Woche war von vielen Gruppenwechseln geprägt, so dass die Gruppe ständig Grösse und Leistungsvermögen änderten. Am Freitag stand dann als Königsetappe das Kloster Lluc und Sa Calobra – die Kunststrasse von der Tramuntania-Höhe zum Meer und zurück – auf dem Programm. Allerdings geriet der Plan in Konkurrenz zum Bergrennen der Oldtimer und fiel aus. Stattdessen wurde dann der Puic Mayor, der Col de Soller und die traditionelle Gartenroute durchquert – durchaus zählbare Anforderungen. Am Schlusstag wurde eine schnelle Runde angehängt, knapp 90 km mit flottem 27-er Schnitt trotz viel Wind und einer Pause in Petra – gemeinsam mit unzähligen anderen Radsportkollegen. Dann war Schluss, 14 Tage bei gutem Wetter und mit vielen enthusiastischen Radsportkollegen waren zu Ende. Easy-Tours als Veranstalter und ein gutes Hotel hatten einen angenehmen Urlaub und ein ordentliches Training gewährleistet – was will man mehr.  Bleibt zu erwähnen, dass der Rückflug den Ärger mit der Abzocke von 7 kg Übergepäck brachte, immerhin war der Flieger sicher und pünktlich – zu Hause ist das Wetter mässig schlecht !!